- Quelle / ganzer Artikel: GolemProgrammieren ist wie Lego, sagt die Internetbotschafterin der Bundesregierung, Gesche Joost: Einfach Module zusammenstecken und fertig ist das Programm. Deutsche Grundschüler sollten das lernen - sonst werde Deutschland international abgehängt.
Was sagt ihr denn dazu?
Ich bin der Meinung, dass das in der Grundschule zu früh ist. Dort sollten die Schüler erst einmal die Basics beigebracht bekommen. Anständig schreiben, rechnen und sich verständlich ausdrücken zu können. Meiner Meinung nach, sollte das nach der Orientierungsstufe (*^1) ab der 7. Klasse starten. Entweder sinnvoll in die vorhandenen Fächer integrieren oder, wie ich finde besser ist, in ein separates Fach. bzw. Wahlpflichtfach (*^2) ausgelagert werden. Voraussetzung hier für ist, dass man einen Lehrer einstellt, der auch weis was er tut.
Der EDV Unterricht während meiner Realschulzeit bestand eher aus stumpfem abtippen von Texten und sinnfreien Surfen im Internet. Bei etwas spezifischeren Fragen wusste der Lehrer schon nicht mehr was er machen sollte. Das muss man natürlich vermeiden und Fachpersonal einstellen. Das ist zwar teuer, aber für die Zukunft sicher besser. Zu wissen wie man fehlerfrei eine PC bedient ist für das heutige Berufsleben viel wichtiger als zu wissen wie man komplexe Matheformeln im Kopf löst. Mir passiert es wie oft, das ich Menschen treffe die so tun als ob der PC ein Feind wäre und Meldungen von Programmen wie "Im Drucker ist kein Papier" mit der Aussage "Ich habe keine Informatik studiert" in einem Ticket an die EDV Abteilung abtun.
Das richtige Bedienen und verstehen eines PC hat zwar nicht unbedingt etwas mit Programmieren zutun, gehört aber mMn zu den Grundlagen die man lernen sollte bevor man anfängt Programme zu schreiben. Also Klasse 7 & 8 PC Grundwissen / Betriebssystem (Linux, Windows, OS X) / Hardware / Server & Client / Netzwerk und Klasse 9 & 10 dann die Programmierung wie Java oder meinetwegen auch PHP.
Wie man das ganze dann finanziert ist eine andere Sache. Hier könnte man aber dann auf lokale Firmen zurückgreifen und (Geld-)Sponsorings vereinbaren. Für die ein oder andere Firma ist das sicher von Vorteil wenn von der Schule der ein oder andere IT "Spezialist" seinen Abschluss macht und sich dort bewirbt. Man könnte auch die Eltern einspannen und ein paar Euro für die Zukunft Ihrer Kinder abgeben. BYOD ist hier finde ich keine Option. Zum einen wegen der Diebstahlgefahr bzw. Gefahr durch Schäden und zum anderen der "Klassenunterschied" (Kind A hat einen hochwertigen Rechner der neusten Generation und Kind B hat einen Rechner der Gebraucht und 5 Jahre alt ist). Kind A könnte dann so mehr machen als Kind B und so generiert man dann wieder unterschiede. Software und Hardware sollten dann also standardisiert sein.
Schön ware es, wenn hierzu eine schöne Diskussion entstehen würde

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*^1 = War bei mir damals die 5. und 6. Klasse. Dort konnte man sich entscheiden ob man aufs Gymnasium, die Realschule oder doch lieber auf die Hauptschule wollte.
*^2 = War bei mir ein Fach welches man sich in der 7. Klasse aussuchen durfte und man dan bis zur 10. Klasse machen musste. Zur Wahl standen 3 verschiedene Fächer und die Klassen wurden während der tunden aufgeteilt und je nach Wahlfach zusammengesetzt.S
"I tell computers to do things. Sometimes they listen."
Chris Kragt | kragt itservices | Informatikkaufmann
Web: www.kragt.io | Mail: mail [at] kragt.io
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